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Neues vom Hof - News Details

Fohrder Jungstörche - verschoben in News Patentiere

Die Geschichte um die Fohrder Jungstörche geht hier weiter

 

Update 26.07.2023

Herzlichen Dank  insbesondere an die Fans des Fohrder Storchennestes für die Spenden und natürlich an die Paten
für die Übernahme von Patenschaften für die beiden.

Wir konnten verständlicherweise nicht alle Namenswünsche berücksichtigen und so schauten wir nach dem Zahlungseingang der Vorkasse.

Das ältere Fohrder Storchenkind heißt jetzt Hope . Das ehemals mittlere, jetzt also das Jüngste trägt den Namen Alina.

Alina und Hope geht es inzwischen bedeutend besser. Sie beginnen mit Flugübungen und arbeiten weiter am Aufbau ihrer Flugmuskulatur. Eigentlich ist es jetzt bereits falsch von Storchenkindern zu schreiben, sie sind beide auf dem Weg zu richtigen "Teenagern".

 

 

Schnappschuss 23.07.2023

24.07.2023

Bereits seit ca. 3 Wochen stand das Team des Kameranestes in Fohrde im Kreis Potsdam-Mittelmark/ Brandenburg mit uns in Kontakt. Seit dieser Zeit war die Brutstörchin abwesend und der verbliebene Altstorch, Emil, allein für die Versorgung der 3 Jungen verantwortlich. Da die zu diesem Zeitpunkt ca. 5 Wochen alten Jungtiere bereits die energieaufwändigste Wachstumsphase überstanden hatten, gab es aus Erfahrung heraus die berechtigte Hoffnung, dass Emil dieser Aufgabe gewachsen sein würde. Leider machte das Wetter einen Strich durch diese Rechnung, hatte es doch auch hier, wie auch bei uns in den vergangenen Wochen nicht einmal 10l Niederschlag gegeben. Die Nahrungssituation war entsprechend angespannt und die ca. 3kg täglichen Nahrungsbedarf für den Altstorch und seine drei Kinder waren schon länger nicht mehr zu decken. Nachdem Emil am Samstag, den 22.07.23 letztmalig gegen Mittag zur Fütterung vor Ort war, wurde die Entscheidung zur Entnahme der Jungstörche am Sonntag getroffen.

Die gesamte Entwicklung im Storchennest Fohrde ist übrigens im Tagebuch auf der Homepage dort nachzulesen.

 

Gegen 15:00 Uhr traf unser Geschäftsführer, Dr. Michael Kaatz, in dem 60km entfernten Ort ein. Ein Team zur Rettung der Jungstörche stand bereit.

Was genau geschah, hat Storchennest Fohrde in einem Video festgehalten. Ein Bericht ist auf der Homepage der Storchenfreunde nachlesbar. Auch die lokale Presse war anwesend.

23.07.2023 - Fütterung der Fohrder Jungstörche
23.07.2023 - Fütterung nach Ankunft

 

Nach etwa einstündiger Fahrt auf dem Storchenhof angekommen, sollten die drei erst einmal in einer Voliere in einem "Nest" zur Ruhe kommen. Eine kleine Portion Futter ließ die Lebensgeister in die beiden größeren Störche zurückkehren. Nur das Kleinste, Einlieferungsgewicht von 1.400 Gramm, das ist fast 2kg unter Normalgewicht in diesem Alter, hatte keine Kraft.

Storch 3 aus Fohrde -Elektrolytgabe
Storch 3 aus Fohrde -Elektrolytgabe

 

Ihm sollte die Gabe einer Elektrolytlösung zur Kreislaufstabilisierung helfen. Leider war der sehr ausgezehrte Körper schon zu schwach und das Herz des kleinen hörte noch während des Rettungsversuches auf zu schlagen.

Diesen möglichen Ausgang hatte wohl auch Dr. Michael Kaatz befürchtet, als er in Fohrde erwähnte, dass alles versucht wird, es aber schwierig werden könnte.

Storchennest Fohrde Schnappschuss 23.07.2023 - Emil
Schnappschuss 23.07.2023 - Emil

Dem Vater der Drei sind die Strapazen der letzten Wochen ebenfalls anzusehen. Auch er wirkt erschöpft und ausgemergelt. Er hat nun ausreichend Zeit, sich für den Herbstzug wieder in Kondition zu bringen. Diesen wird er voraussichtlich Mitte bis Ende August antreten.

Während der Entnahme seiner Kinder muss er für uns unsichtbar in der Nähe gewesen sein. Kurz nach Wiederinbetriebnahme der Kamera konnte er auf seinem Nest beobachtet werden. Sicher war er angesichts der dort herrschenden Leere verwundert. Über seine Gefühlswelt kann man nur spekulieren. Hoffen wir, dass Erleichterung auch eine Rolle darin spielt.

In wenigen Tagen hätten die Fohrder- Jungstörche eigentlich ihre ersten Ausflüge machen müssen. Flugübungen hätten schon längst auf dem Tagesplan gestanden haben sollen. An all dieses war angesichts ihres Ernährungszustandes nicht zu denken. Das leichte Übergewicht, welche Jungstörche in diesem Alter eigentlich haben, liegt in weiter Ferne. Unabhängig davon haben auch Störche eine innere Uhr. In der Zeit vor den ersten Ausflügen reduzieren die Eltern die Futtermenge und kommen immer seltener zum Horst. Wollte Emil seine Jungen motivieren, selbst auf Nahrungssuche zu gehen? Denkbar. Insbesondere, wenn man als Altstorch für sich selbst kaum noch ausreichend Nahrung findet.

Wie die Gedankenwelten eines Brutstorches aussehen, können auch wir leider nicht sagen.

Im Gegensatz zu vielen anderen verzweifelten Storcheneltern in diesem Jahr hat er seine Brut aber bis zum Schluss nicht vollständig aufgegeben. Aus einigen nicht-kameraüberwachten Horsten haben wir bereits von vollständigen Brutausfällen erfahren. Auch die Weißewarter-Jungstörche, die wir inzwischen erfolgreich in Adoptivnester einsetzen konnten, wurden von ihren Eltern verlassen, als diese sich wohl nicht mehr in der Lage sahen, ausreichend Nahrung zu beschaffen. Das ist eine natürliche Reaktion auf eine Extremsituation, die es am Ende den Altstörchen ermöglicht, ihr eigenes Überleben und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit auf eine erfolgreiche Brut im nächsten Jahr abzusichern.

Erfahrungsgemäß werden die beiden verbliebenen Jungstörche aus Fohrde (Fohrde #1 und Fohrde#2)den Entwicklungsrückstand schnell aufholen und dann auch noch Ende August oder Anfang September in die Freiheit fliegen können.

 

Presse

Drei Fohrder Jungstörche vor Hungertod gerettet

Zitat:
"Sicher und ohne Zwischenfälle erreichten der Loburger Storchen-Experte und zwei Feuerwehrleute mit ihrem Lebendfang wieder den Erdboden. Die Störche wurden zuerst gewogen. Dabei bestätigte sich der Ernst der Lage. Mit 1,4 sowie 1,75 und 2 Kilo waren alle drei Vögel deutlich untergewichtig. Ziel ist es nun, dass die Fohrder Störche in vier Wochen den Wachstumsvorsprung ihrer Artgenossen aufholen. „Wir wollen doch sehr hoffen, dass die Vögel Ende August ihre lange Reise in den Süden antreten können“, so der Geschäftsführer der Vogelschutzwarte."

 

Fohrder Jungstörche wurden mit Drehleiter halb verhungert aus ihrem Horst gerettet

Zitat:
"Gewogen und für zu leicht befunden wurden die drei Fohrder Jungstörche, die am Sonntag gemeinsam von der Freiwilligen Feuerwehr Fohrde, der Berufsfeuerwehr Brandenburg mit ihrer Drehleiter und Michael Kaatz vom Förderverein Storchenhof Loburg e. V., aus ihrem Horst gerettet worden waren. Einer von ihnen wog gerade noch 2 Kilogramm, der Zweite schon sehr wenige 1,57 Kilogramm und der kleinste Storch wog gar nur noch 1,4 Kilogramm."

 

Loburg: Zwei Fohrder Störche kommen durch

Zitat:
"
Auf der Internetseite von storchennest-fohrde bedauern zahlreiche Fans der Fohrder Störche den Verlust des Storchenjungen. „Drücken wir die Daumen, dass es die zwei anderen schaffen“, schreibt zum Beispiel Nicole aus Brandenburg. Ein vierter Jungstorch war bereits vor einigen Wochen im Nest zu Tode gekommen. Wer die überlebenden Störche aus Fohrde besuchen will, kann das täglich von 10 bis 17 Uhr tun. Der Storchenhof Loburg ist über Ziesar und Lübars zu erreichen und befindet sich gleich am Ortseingang."

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