Update vom 18.05.2021
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Es war ein Sonntag, als uns ein aufmerksamer Bürger aus Parchen bei Genthin mit einer persönlichen Nachricht an unsere Facebookseite erreichte, ob man dem Storchenpaar irgendwie helfen könnte.
Die Beiden hatte sich einen Niederspannungsmast in einer kleinen Nebenstraße in Parchen als zukünftiges "Bauland" ausgesucht. Abgesehen davon, dass es zu Kurzschlüssen durch herabfallendes Nistmaterial kommen kann, stellt solch ein Bauwerk auch immer eine Gefahr für die Tiere dar. Das Nest könnte sich durch einen möglichen Kurzschluss beispielsweise entzünden.
Der Energieversorger Avacon ließ zunächst am Dienstag das Nistmaterial entfernen.
Das schien dem Pärchen gar nicht zu gefallen, wie das Foto von P. Wolter zeigt. Sie standen am Abend dann doch recht "bedröppelt" da, entschlossen sich aber, wieder neu zu bauen.
Inzwischen organisierte der Energieversorger Avacon zusammen mit der Unteren Naturschutzbehöre und dem Storchenhof die Errichtung einer Nistunterlage auf dem Strommast. Hierzu mussten die Anwohner der Straße informiert werden, dass es am 17.05.2021 zu einer mehrstündigen Stromunterbrechung kommen würde.
Nicht auszudenken, was passiert, wenn keiner Bescheid weiß und jemand z.b. im Homeoffice arbeiten würde
Am Sonntag vor dem geplanten Nestaufbau erreicht uns ein doch recht Besorgnis erregendes Foto. Die Störche wollten sich nicht mehr von genau diesem Mast vertreiben lassen und hatten weiter gebaut. Inzwischen hatte das "wilde" Nest eine Größe angenommen, dass sogar ein Storch sitzen konnte. Oder wurde dort sogar gebrütet? Sicherheitshalber nahmen wir den kleinen tragbaren Brutapparat mit, um eventuell schon vorhandene Eier zwischenzeitlich warm zu halten.
Am Montag, dem 17.05.2021 war es dann soweit. Gleich in der Früh rückten alle an, die dem Storchenpaar helfen wollten, aber auch Neugierige trafen schon ein. Ein erster Kontrollblick des vom Energieversorger Avacon beauftragten Mitarbeiters in das Nest von der Hebebühne aus ergab aber, dass sich keine Eier im Nest befanden.
Es ist ja nicht gesagt, dass die Störche die neue Plattform wirklich annehmen und ihre Eier, die wir den Störchen in die die künstliche Nistmulde gelegt hätten, wirklich weiter bebrüten würden. Die Alternative wäre Erna, unsere Pute gewesen. Aber natürliche Aufzuchten sind natürlich immer am besten.
Die Montage der Nistplattform verlief problemlos. Darauf wurde noch eine bereits bei uns auf dem Storchenhof vorgefertigte Unterlage aus Weidenzweigen und Ästen gebunden. Mitten hinein setzten wir das von den Störchen bereits gefertigte Nest, denn dieses war bei der Abnahme weitgehend erhalten geblieben.
Das Ganze geschah unter den Augen der sehr interessierten Einwohner von Parchen. Sogar der Kindergarten beobachtete die Bauarbeiten. Das zu sehen hat uns sehr gefreut, denn es macht Hoffnung, dass auch künftig die Parchener "ihrem" Storchenpaar viel Aufmerksamkeit schenken werden.
Dr. Michael Kaatz war noch vor Ort, als sich bereits der erste Storch auf dem neuen Horst niederließ und sich das Gefieder putzte. Das ist doch ein Grund, optimistisch zu sein, oder?
Als Herr Wolter, dem wir auch die Vorher-Bilder und die Information über das "wild-brütende" Storchenpaar verdanken, am Nachmittag am Strommast mit der neuen Nisthilfe vorbei kam, befanden sich beide Störche auf dem neuen Nest, als ob sie nie etwas anderes gekannt hätten.
Wir würden uns sehr freuen, wieder etwas von den beiden Störchen zu hören, ob es vielleicht doch sogar noch zu einer Brut kommt.
Sobald wir von einem solchen wilden Horst erfahren, muss einiges organisiert und vorbereitet werden. Deswegen kann es unter Umständen auch zu Verzögerungen zwischen der Meldung eines "wilden" Horstes und der Montage einer Nisthilfe kommen. Und wenn dann noch Feiertage und/oder Wochenende dazwischen liegen...
Was ist zu tun?
Zum Schluss möchten wir allen Beteiligen für die Mithilfe danken, ganz besonders natürlich auch den Mitarbeitern des Energieversorgers Avacon, mit dem wir schon häufiger solche Maßnahmen umgesetzt haben.
Unser Dank gilt auch den aufmerksamen Bürgern der kleinen Gemeinde Parchen bei Genthin, die uns informiert und so dem Storchenpaar ein neues Zuhause gegeben haben.