2024 Adoptivkind des gleichgeschlechtlichen Paares ist Brutstorch in Sachsen-Anhalt
03.07.2024
HN 783 wurde von Weißstorchberater des Landreises Leipzig Uwe Seidel in Gehmen, Landreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt erneut abgelesen worden.
Es benötigte mehrere Anläufe, bis ihm das gelang, denn der beringte Storch tat sehr heimlich:
"Ich war schon mehrmals dort vorbei gekommen ohne den Ringstorch anzutreffen.Ich schau erst immer von ganz weitem ob Ein Ring zu sehen ist. Schon in Thallwitz war der Vogel sehr selten am Horst und auch schnell wieder verschwunden ...und ich hab damals sechs Versuche gebraucht bis ich den Ring ablesen konnte."
Und was für eine Überraschung, es ist ein alter Bekannter. Wobei, alt ist übertrieben. Der Storch ist jetzt 6 Jahre alt. Beringt wurde er in Loburg.
Also ist HN 783 etwas weiter nach Nordwesten gezogen um 2024 eine Familie zu gründen. Drei Jungtiere wurden Anfang Juli in dem Horst unweit der dokumentiert.
Adoptivkind des gleichgeschlechtlichen Paares ist Brutstorch in Sachsen
22.05.2022
Sachsen-Thallwitz
Im Mai 2018 wurde ein Altstorch in Raduhn mit so schweren Verletzungen, deren Ursache unklar blieb, aufgefunden, dass er erlöst werden musste. In seinem Nest befanden sich 4 Eier, die in unseren Brutschrank kamen. Aus allen Eiern schlüpften Küken, als letztes am 21.05.2018 Storchenhofnummer 1760.
Wie seine Geschwister wurde der kleine Storch in andere Storchennester eingesetzt und von den fremden Störche adoptiert. Vorher wurden alle beringt. Unser HN783 konnte sich den Storchenhof von oben anschauen, denn er wurde in den Wiesenhorst zu Magnus und Saskia eingesetzt. Wir waren uns inzwischen so gut wie sicher, dass Saskia noch eher der Anton ist.
Jetzt, fast vier Jahre später, schreibt uns Uwe Seidel, Weißstorchbetreuer aus dem Landkreis Leipzig, dass es ihm endlich gelungen ist, den Ring des überaus scheuen Vogels als Brutstorch in Thallwitz abzulesen: HN783!
Über das Nest in Thallwitz berichtet Uwe Seidel:
Das Paar in Thallwitz wurde am 10.April das erste mal von Mario Richter unserem Storchenfreund aus Böhlitz gemeldet.
Vermutlich handelt es sich bei HN783 um ein Männchen, da der 2. Storch den ganzen Tag über oft allein auf dem Nest ist und brütet , aber genau kann ich es noch nicht sagen.
Das Nest in Thallwitz befindet sich auf einem Trockenschlauchturm der FFW. seit 1971 flogen 87 Junge aus.
2017 im Oktober wurde der Turm von Sturm "Herwart" umgeschmissen...
Im März 2018 wurde der Turm komplett erneuert .
Übrigens, Magnus kehrte 2020 nicht mehr nach Loburg zurück und gilt als verschollen. Und Saskia ist jetzt definitiv Anton und brütete 2019 an der Gärtnerei und seit 2020 mit Novi am Münchentor.
02.08.2018
Während unsere anderen beiden Loburger Brutpaare schon aufgebrochen sind, bleibt uns unsere Wiesenhorst-Familie aber noch etwas treu.
Die beiden Adoptivkinderchen drehen allerdings auch immer
größere Runden und Magnus und Saskia kommen immer
seltener zur Fütterung ans Nest.
Ein schöner Beweis, dass man besonders brutwilligen
Störchen, wenn möglich, auch Kinder bescheren kann.
24.06.2018
Das Foto entstand vor einigen Tagen. Beide Alttiere kümmern sich rührend um ihre Adoptivkinder
08.06.2018
Am 07.Juni war die Feuerwehr vor Ort, zur Beringung bei Jonas vier Jungen. Da haben wir die Helfer und Retter gleich eingespannt und sie gebeten, auf dem Wiesenhorst noch ein Junges dazu zu setzen.
Das bisherige Einzelkind scheint sich über sein neues Geschwisterchen auch zu freuen. die beiden wurden schon mehrfach eng aneinander gekuschelt beobachtet.
25.05.2018
Wenn unser "Chef" Interviews gibt, dann wissen treue Leser der Volkstimme über unseren Haus- und Hofreporter Stephen Zechendorf manchmal schneller Bescheid als unsere Leser hier. Herr Zechendorf schreibt aber auch gute und interessante Artikel über den Storchenhof, die wir besser kaum verfassen könnten.
Neue Informationen zum Wiesenhorstpaar Magnus und Saskia
Harald Meyer, Redakteur bei der Braunschweiger Zeitung, berichtete bereits 2012 über die Beringung des ersten Vallstedter Storches nach 79 Jahren. Nun verfasste er einen weiteren Artikel
16.05.2018
Nachdem sich seit Saskias Einzug am 27. März in Sachen Eierlegen nichts getan hat, haben wir vorgestern den wohl überlegten Entschluss in die Tat umgesetzt und dem Paar im Wiesenhorst drei Eier untergelegt.
Erfreulicherweise haben sie diese sofort angenommen und kümmern sich seither ganz storchentypisch wechselweise und mit Hingabe um ihre Brut.
Nachdem Saskia auch nach Wochen des Wartens partout keine Eier legen wollte und es auch mit der Paarung nie so recht klappen wollte, wie es hätte sollen - oft stand Saskia obenauf, die Kloaken fanden auch nur seltenst überhaupt in die Nähe von einander usw. - stellte sich immer öfter die Frage: ist SIE vielleicht gar keine SIE? Kann es sein, dass sich hier zwei Männchen zusammengefunden haben? Nun, normal ist das gewiss nicht. Ganz so unnatürlich, wie manch einer glauben könnte, ist es jedoch auch nicht. Von Pinguinen beispielsweise ist ein solches Verhalten durchaus bekannt - finden zwei Männchen kein Weibchen, ist es nicht ungewöhnlich, wenn die beiden Junggesellen eine Paarbindung eingehen. Gelegentlich werden dann sogar Küken "entführt" und liebevoll von den beiden Vätern großgezogen.
Also was wäre wenn...?
Was würde passieren, wenn man unserem unkonventionellen Paar ein paar Eier unterschiebt?
Nachdem die Brutsaison nun in vollem Gange ist und Magnus und Saskia immer öfter als Paar dabei ertappt wurden, wie sie die anderen Loburger-Störche bei der Brut störten, war am 14.05. dann der große Tag. Zwei Puteneier und ein Storchenei vom letzten Jahr (sollte hieraus noch etwas schlüpfen, würde das alles andere natürlich noch in den Schatten stellen) wurden nachmittags in Abwesenheit der beiden Horstbesitzer ins Nest gelegt.
Diese schauten nach ihrer Rückkehr recht verdutzt drein, konnte sich doch keiner der beiden an den Legeprozess erinnern, warfen aber - und das war der erste große Moment der Erleichterung und Freude - die Eier nicht hinaus.
Nach einigen Minuten der Ungewissheit sodann begannen beide Störche damit, es ihren neuen Familienmitgliedern bequemer zu machen. Ganz vorsichtig wurden die Eier mehrfach umgebettet, um den bislang doch recht kargen Horstboden in ein flauschiges Bettchen zu verwandeln. Nistmaterial wurde penibel sortiert, aufgeschüttelt, aussortiert, aufgeschüttelt, umsortiert, aufgeschüttelt, zwischendrin die Eier immer wieder in Position geschoben um die Bequemlichkeit und Passform zu überprüfen. Es herrschte von jetzt auf gleich ein geschäftiges Treiben bis dann - endlich! Der zweite Moment der Erleichterung und noch größeren Freude - Saskia sich setzte! Auf die Eier natürlich. Lange blieb sie dort zunächst nicht. Es war alles noch nicht so ganz zu ihrer/seiner Zufriedenheit. Aber unser frisch gebackenes Elternpaar werkelte und wurschtelte weiter am künftigen Kükenheim und es kehrte zunehmend Ruhe ein.
Die nächste spannende Frage war, was passiert, wenn der Hunger kommt? Wie stark ist der Bruttrieb bei wem? Auch hier hätte es nicht besser laufen können. Magnus und Saskia wechseln seit gestern Abend regelmäßig, ganz und gar störchisch, die Plätze - einer brütet, der andere sucht Futter.
Und wie läuft es nun? Magnus ist glücklich mit seiner Vaterrolle. Darauf hat er die ganze Zeit gewartet. Er kommt, richtet die Eier, setzt sich und brütet. Saskia kann es offenbar immer noch nicht so ganz fassen. Sie ist etwas unruhiger. Man könnte meinen, sie will sich zwischendurch immer wieder des Wunders unter ihrem Bauch vergewissern und muss nachsehen, dass sie die Eier nicht bloß erträumt hat. Dementsprechend steht sie etwas häufiger auf und nestelt mehr an Horst und Eiern herum als Magnus. Aber alles in allem hätte es in unseren kühnsten Träumen nicht besser laufen können!
Es könnte jetzt natürlich die Frage aufkommen: "Aber wozu das alles? Welcher Zweck kann einen solchen Eingriff in die Natur rechtfertigen?". Hier möchten wir zum einen darauf hinweisen, dass wir diesem Storchenpaar mit dem Unterlegen der Eier eine Aufgabe gegeben haben, der sie natürlicherweise zu dieser Zeit des Jahres ohnehin nachgehen sollten. Sie haben nun keinerlei Ambitionen mehr, die anderen Storchenpaare in ihrer Umgebung zu belästigen und damit unter Umständen sogar deren Bruten zu gefährden. Zum anderen haben wir aktuell 11 (halb-)verwaiste Storcheneier im Brutschrank und bereits 7 Küken unter der Wärmelampe. Diese Küken aufzuziehen ohne sie zu "verziehen" (im Sinne einer drohenden Fehlprägung) bedeutet immer eine enorme Verantwortung. Könnten wir einige dieser Küken bereits früher als gewöhnlich der Obhut echter Storcheneltern übergeben, hätten alle gewonnen. Eine wirklich artgerechte Jungtieraufzucht kann es - trotz aller Gefahren - nur innerhalb der eigenen Art geben.
Also sind wir gespannt und freuen uns auf die Überraschungen, die uns noch bevorstehen! :)
28.04.2018
Bei Magnus und Saskia tut sich weiterhin nichts. Zeitweise haben wir das Gefühl, dass sie mit unserem Haupthorstmännchen stänkern. Den Horst mit Mina und den Eiern lassen sie aber in Ruhe. Sie machen sich nur den Spaß, ihn beim Futtersuchen von gewissen Wiesenabschnitten zu verjagen.
Warum es nicht zur Brut kommt, können wir uns nicht erklären. Angeblich hat sie im letzten Jahr drei Junge in Lütgenziatz groß gezogen. Oder ist Saskia doch ein "schwules" Männchen und die Partnerin(?) hat sich im letzten Jahr die Eier von einem ganz anderen Storch "abgeholt"?
Das neue Wiesenhorstpaar hat sich gefunden und Magnus hat sich für die neue Störchin Saskia entschieden. Seine Ex, die Mina ist auf den Haupthorst umgezogen.
Es scheint, unsere Besucherin mit dem Ring DEW 1T613 hat ihn weich geklappert, den Magnus.
Seit dem Abend des 27.März steht sie gemeinsam mit Magnus auf dem Horst. Man begrüßt sich freudig und Hochzeit wurde auch schon gefeiert.
Jetzt bleibt natürlich mit Spannung zu erwarten, welche Chancen diese "Liebe" haben wird, wenn die Ostzieher und damit wohl auch Mina wieder hier in Loburg eintreffen.
Die Störchin hat bei uns noch keinen offiziellen Namen, sie scheint aber ein sehr selbstbewusstes Mädel zu sein. Bereits in den vergangenen zwei Jahren bemühte sie sich um den stattlichen Magnus. Dieser wartete jedoch auf seine Agatha.
Als diese nicht mehr auf dem Storchenhof ankam, gründete er mit der ehemaligen Partnerin von Albert, mit Mina eine neue Familie und zog mit ihr 3 Junge groß. Im letzten Jahr traf Mina am 09.April ein.