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Patentiere News

Update: 1.Herbstauswilderung 2024 am 03.08.2024

 

Update 05.12.2024

Jelena hat Fotos aus Russland bekommen:
" Ich habe ein paar Bilder für Sie. Das ist Nes, wie es vor drei Tagen aussah (schockierend wenig Schnee)"

Eugen bei seinen Rettern
Eugen bei seinen Rettern

Außerdem:
"Und das sind die Menschen, die Eugen gerettet und beherbergt haben - Irina P. und Fyodor T."

Update 04.12.2024

Jelena schreibt:
UPD-2 (04.12.24) Der Vogel begann seine Flügel auszubreiten und kurze Flüge zu machen

Screenshot Originalbeitrag auf Facebook
Screenshot Originalbeitrag auf Facebook

Wir schreiben Dezember, den 03.12.2024

Ziemlich genau vier Monate nach der Auswilderung bekommen wir Rückmeldung von einem der Störche und zwar vom 66. Breitengrad. Nein, es ist kein Tippfehler.

Aber von Anfang an:

Am 02.12. erschien in einer der Facebookgruppen über Störche ein Beitrag mit einer Frage, woher die Ringnummer auf dem gelben Plastikring stammen könnte. 
"Ein Ringstorch im Norden Russlands, wo Störche nicht leben. Sehr schwach mit gefrorenen Füßen, aber von Einheimischen gerettet, warten darauf, in ein Reha-Zentrum transportiert zu werden. Kennt jemand den Ursprung des Rings?" schrieb Elena auf englisch.
Sie teilte damit einen Bericht aus einer  Gruppe für russische Weißstorchfreunde.
Auf russisch steht dort von Jelena geschrieben:
Nachricht von Marina Sidenko (Weißstorchhaus in der Region Pskow):
Storchenaufzeichnungen. Weißstorch flog in den Autonomen Bezirk Nenets.
Ende November dieses Jahres flog ein Weißstorch in den Autonomen Kreis der Nenzen. Der geschwächte Vogel wurde am 30. November von Anwohnern auf dem zugefrorenen Fluss Nes gefangen. Jetzt befindet sich der Storch in ihrem Haus.
Im Autonomen Kreis der Nenzen hat es noch nie einen Weißstorch gegeben. Der Vogel ist mit zwei Ringen beringt. Wir warten auf eine Antwort von der Beringungszentrale, um zu erfahren, woher der Vogel stammt.
Der Storch muss an Spezialisten übergeben werden. Aufgrund der großen Entfernung ist dies äußerst schwierig. Das nächstgelegene Rehabilitationszentrum in Moskau - [Ravonye Gnezdo Bird Aid Centre] (https://vk.com/corvids_nest) hat sich bereit erklärt, den Rekordstorch aufzunehmen.
Wir haben uns mit der Verwaltung des Autonomen Bezirks der Nenzen in Verbindung gesetzt und um Unterstützung für den Transport des Vogels nach Moskau gebeten. Diese Frage wird nun geklärt.
Wer auch immer in irgendeiner Weise beim Versand des Vogels helfen kann - melden Sie sich bitte!"

Routinemäßig wurde die Ringnummer, die erkennbar war, mit unserer Liste abgeglichen und - es gab einen Treffer! Aber kann das wirklich stimmen?

Wir baten darum, beide Ringnummern, sowohl den gelben als auch den Metallring am anderen Bein abzulesen und uns mitzuteilen. Aufgrund der Entfernung und der abgelegenen Region würde das aber etwas dauern, auch, weil der Storch keinen an sich heranlassen würde.

der gelbe Plastikring am Bein des Storches
der gelbe Plastikring am Bein des Storches

Am Abend des 03.12. gab es dann ein Update über die Ringnummer:
"Das habe ich herausgefunden. Die Leute, die den Vogel gerettet haben, haben Angst, ihm etwas anzutun, und der Vogel lässt sie nicht an sich heran. Aus diesem Grund können sie kein besseres Foto machen, aber sie schreiben, dass der erste Buchstabe definitiv X (nicht K) ist und die Nummer auf dem Metallring BA-049809 lautet. Ist das hilfreich?"

Damit war es sicher: der gerettete Storch ist Eugen! Das ist der Eugen, dessen Beringung im MDR-Video zu sehen ist.

Was kann geschehen sein? Eugen kam im Juni 2024 zu uns. Er wurde in der Nähe von Wittenberg Lutherstadt bei Lebien aufgegriffen, als er unsicher und schwankend ohne Flugfähigkeit dort unterwegs war. Die Erstversorgung übernahm eine Wittenberger Tierarztpraxis bevor der Vogel wenige Tage später zu unserem Dr. Mensing transportiert wurde.

Es wurde angenommen, dass sich Eugen mit irgendetwas vergiftet hatte. Eine Vergiftung kann z.b.  bei der Nahrungsaufnahme geschehen, wenn in der Umgebung Mäuse oder Rattengift ausgebracht wurde. Da die Kleinsäuger nicht sofort sterben, tragen sie das Gift in sich und dann in die Umgebung, wo sie ein Beutegreifer erjagt. Ob nun Fuchs, Katze, Greifvogel oder Storch, das Gift geht dann von der Maus in den Jäger über.  

Der Zustand von Storch Eugen stabilisierte sich, er fraß mit großem Appetit und nahm auch wieder kräftig zu. So wurde entschieden, ihn bei der ersten Herbstauswilderung gemeinsam mit  Jungstörchen auszuwildern.

Link zu GoogleMaps Dorf und Fluss Nes
Link zu GoogleMaps Dorf und Fluss Nes

Ob es die Vergiftung war oder eine Kollision und einer eventuell auch damit verbundenen nicht sichtbaren Kopfverletzung, lässt sich nicht sagen. Aber irgendetwas verursachte einen "Defekt am inneren Kompass" des Storches .

Statt nach Süden, flog Eugen nach Nordosten. Ende November herrschten in der Region Temperaturen in der Nacht bis - 8°C und die Region ist verschneit und gefroren, wie das Radarbild zeigt.  Eugen wurde ja am zugefrorenen Fluss Nes beim Dorf Nes gefunden. Das ist schon sehr weit nördlich. Auf der Suche nach Fotos aus dieser Region im Internet stießen wir auf einen Reisebericht. Die Bilder sprechen für sich, so in etwa könnte es im Hochwinter dort aussehen.. Allerdings liegt derzeit wohl nur wenig Schnee, es ist eher matschig und nass. Auch hier macht sich die Klimaerwärmung bemerkbar. Einen kleinen Eindruck kann eine Webcam (НАО, с. Несь, Арт-Объект - Seite 2, ganz rechts) vermitteln.

Aus dieser Situation haben Bürger der Gemeinde Nes den Storch gefangen. So ganz freiwillig wollte er wohl nicht mit, deswegen hat man ihn mit einer Leine sichern müssen. Eugen ist etwas unkooperativ, aber das war er auch auf dem Storchenhof.

Nördlich des Polarkreises, etwa 2.350km nordöstlich von Loburg - das ist einfach nur unglaublich; wahrscheinlich ist noch nie ein mitteleuropäischer Weißstorch so weit nördlich gesichtet und identifiziert worden.

Eugen in einem Wohnzimmer
Eugen in einem Wohnzimmer

Wie geht es jetzt weiter?

In dem Beitrag von Jelena ist seit gestern Abend (Update 03.12.2024) zu lesen:
"Die Situation ist zu dieser Stunde wie folgt - der Gouverneur ist sich der Situation bewusst... aber jetzt ist es schwierig, den Storch bei dem schlammigen Wetter zu transportieren (was auch immer die Dame in den Kommentaren sagt). In den nächsten 10 Tagen wird es einen Hubschrauber zu den Rentierzüchtern in Richtung Nesya geben, der den Storch in die Stadt Naryan-Mar bringen wird, hier wird er eine Zeit lang bleiben - von uns fliegen täglich Flugzeuge nach Moskau. Sie werden versuchen, schnell jemanden zu finden, der ihn aufnehmen kann.
Der Tierarzt hat sich den Vogel angesehen und festgestellt, dass kein trockener Wundbrand vorliegt....
Die Region ist sehr abgelegen und nicht leicht erreichbar, aber wie geschrieben wurde, wird es einen Hubschrauber für Rentierhirten geben und der wird den Vogel mitnehmen. Ich nehme an, es ist der erste Storch, der jemals mit dieser Art von Transport unterwegs ist.

Es ist beeindruckend, was die Menschen dort alles unternehmen, um das Tier zu retten. Es ist zu hoffen, dass alle durchhalten und Eugen die komplizierten Transporte ebenfalls gut übersteht, bevor er dann hoffentlich in Sicherheit und in Obhut von Fachleuten ist.

Bis dahin wird er wohl bei den guten Leuten bleiben, die ihn gefunden und auch über die ersten Tage gebracht haben.

 

Wir danken herzlich dafür, dass wir die Fotos für unseren Bericht verwenden dürfen. Die Texte wurden mit Hilfe eines Translators übersetzt.

Presse

Волонтёры запустили флешмоб: спойте на русском жестовом языке

"Ein Weißstorch flog zum zugefrorenen Fluss Nes im Autonomen Kreis der Nenzen. Freiwillige retteten den müden Vogel und gaben ihm ein Zuhause. Jetzt muss der Vogel nach Moskau transportiert werden.
Ein seltener Gast wurde Ende November 2024 in der Arktis gesichtet. Anwohner untersuchten den Vogel und stellten fest, dass er beringt war.
„Wie und warum landete der Vogel so weit von seinen gewohnten Lebensräumen entfernt? Ein Versagen der internen Navigation während des Vogelzugs oder vielleicht die Schwäche des Vogels und seine Unfähigkeit, den starken Südwinden der letzten Tage zu widerstehen? Die Gründe können unterschiedlich sein “, erklären die Mitarbeiter des Nenzen-Naturreservats.
Es ist fast unmöglich, im Autonomen Kreis der Nenzen einen Weißstorch zu treffen. Höchstwahrscheinlich flog er aus Frankreich, Deutschland, Belgien oder Kroatien nach Russland. Nur dort werden die Vögel mit gelben Ringen mit Seriennummer zwischen Oberschenkel und Fußwurzel gesichert, erklärte das Reservat.
Spezialisten stellten eine Anfrage an die Beringungszentren. Danach wird klar, woher der Storch kam. Freiwillige haben den Vogel gerettet, ihn aber noch nicht nach Hause zurückgebracht.
„Der Storch muss an Spezialisten übergeben werden. Aufgrund der abgelegenen Lage ist dies äußerst schwierig. Das nächstgelegene Rehabilitationszentrum in Moskau, Krähennest, erklärte sich bereit, den Vogel aufzunehmen “, sagte das Storchenhilfezentrum White Stork House.

Волонтёров просят помочь: аист из Германии случайно прилетел в Ненецкий автономный округ

"Ein beringter Storch aus Deutschland flog versehentlich in den Autonomen Kreis der Nenzen. Freiwillige werden gebeten, bei der Rettung zu helfen. Darüber schreibt die Ornithologin Marina Sidenko in der Gruppe „Haus des Weißstorchs“.
Mit Hilfe des Rings konnte die Herkunft des Vogels festgestellt werden. „Ende November dieses Jahres flog ein Weißstorch in den Autonomen Kreis der Nenzen. Der geschwächte Vogel wurde am 30. November von Anwohnern auf dem zugefrorenen Fluss Nes gefangen. Jetzt ist der Storch in ihrem Haus. Im Autonomen Kreis der Nenzen gab es noch keine Weißstörche. Der Storch muss einem Spezialisten übergeben werden. Aufgrund der abgelegenen Lage ist dies äußerst schwierig. Das nächstgelegene Rehabilitationszentrum in Moskau, das Vogelhilfezentrum Krähennest, erklärte sich bereit, den Rekordstorch aufzunehmen“, sagte Marina Sidenko."

 

10.08.2024

Presse:

Storch-Zauberer und sieben Begleiter in die Freiheit entlassen

Zitat:
"Auf einer Wiese am Ortsausgang starteten die aufgepäppelten Störche dann in die Freiheit. Die Originalfarbe von Gandalfs Gefieder werde sich schon wieder ergeben, ist man in der Vogelschutzwarte sicher."

TV-Beitrag im MDR

Der MDR war mit einem Team bei der Auswilderung dabei. Er berichtete in der Sendung Sachsen-Anhalt Heute . Die gesamte Sendung ist bereits online. Der Beitrag kommt ab Minute 03:18.

Auswilderung: "Patienten" aus Storchenhof in Loburg wieder entlassen

Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024 Auswilderung 03.08.2024

 

Ausgewildert wurden: 

Eugen (2092) aus Lebien - Altstorch

Wilhelm (2097) aus Wust - Altstorch

Lami (2106) aus Immekath - Jungstorch

Nilay (2110) aus Tangermünde - Jungstorch

Emily (2112) aus Rekahn (ohne Namen)

Anouk (2113) aus Jederitz (ohne Namen)

Julie oder Julian (2123) aus dem Kreis Ballerstedt

Gandalf (2126) aus Hohenseeden

 

Ankündigung 1. Herbstauswilderung 03.08.2024

 

Am Sonnabend dem 03.08.2024 werden voraussichtlich 8 Störche, die noch zur Pflege und Genesung bei uns sind, wieder der Wildnis zurück gegeben. 

Die Vorbereitungsarbeiten (einfangen, Wiegen, beringen) beginnen 11:00 Uhr. Danach fährt die Kolonne Richtung Auswilderungsgebiet. Die Paten, die anwesend sind, dürfen ihren Storch selbst transportieren.

Sonnenschutz wird empfohlen.

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