Seit unserem letzten Bericht zu Paul im Freilauf ist ja nun einige Zeit vergangen. Aber heute bot er ein besonders schönes Bild.
Momentan verlässt er die Voliere häufiger, obwohl er ja am Tage immer die Möglichkeit hätte. Aber im Sommer blieb er lieber "hinter Gittern - freiwillig! Wenn wir das Verhalten interpretieren würden, könnte man vermuten, dass ihm die höhere Sonneneinstrahlung unangenehm ist. Eine andere Möglichkeit ist seine Schreckhaftigkeit durch sein eingeschränktes Sehvermögen. Taucht einer der "Wilden" also der ihm fremden Brutstörche mal im Freilauf oder darüber auf um mal nach dem Rechten zu schauen, dann lässt sich Paul sehr verunsichern bzw. erschrecken.
Paul ist ja nicht allein, neben ihm sind weitere flugunfähige Weißstörche und Mori in dem Gehege mit offenem Himmel.
Die Romanze zwischen Sonja und Paul ist ja daran gescheitert, dass Sonja immer geklappert hat und Paul sich erschreckt hat und dann geschnappt hat. Moris Geräusche starten ja etwas leiser, vielleicht kann Paul damit besser umgehen. Aber alles nur Vermutung! Störchin Sonja, die ja auch damals dem Tim aus der Voliere heraus schon den Kopf verdreht hatte, mussten wir genau aus dem Grund abgeben. Sie brachte zu viel Unruhe unter die Storchenmänner.
Kumpel Mori scheucht die anderen Weißstörche ganz schön, lässt Paul aber in Ruhe. Und Paul schnappt auch nicht nach Mori. Allerdings sind beide auch gleich alt und sind im Grunde gemeinsam aufgewachsen und erwachsen geworden. Die beiden sind jetzt die Dienstältesten im Freilauf.
Durch seine Anwesenheit erleichtert Paul auch den Störchen, für die wir entscheiden, dass sie künftig nicht in der Voliere ihre Zeit verbringen, sondern nach draußen dürfen, die Umstellung. Derzeit bilden Mr. (o.Mrs.) Bob, Gustl und Toni Paul und Mori das "Freilauf-Team."
Huhn Elvira lässt es sich nicht nehmen, bei den Störchen, wie sonst auch überall auf dem Hof, nach dem Rechten zu sehen. Sie wird inzwischen auch toleriert und akzeptiert.
19.07.2020
Da sich bei Paul keine Besserung einstellen wird und er ein sehr sozialer Storch ist, beschlossen wir im Herbst 2019, dass er künftig im Freilauf leben darf.
Dazu mussten ihm zwar leider einige Federn der Schwingen beschnitten werden, aber es ist zu seiner Sicherheit. Er ist ja ansonsten flugfähig. Es zeigte sich ja, dass er nicht in der Lage ist, selbstständig nach Futter zu suchen.
01.03.2019
Frau Mahlke von der Märkischen Onlinezeitung hat
wieder über unseren Storch Paul berichtet.
Dem können wir nichts mehr hinzufügen.
Paul bleibt Beistellstorch
"„Es gestaltet sich leider schwer, einen sehbehinderten,
aber flugfähigen Storch in eine dauerhafte Haltung zu vermitteln“,
erklärt Antje Neumann vom Storchenhof.
Er müsste weiter beim Fressen unterstützt werden. "
Am Abend des 07.08.2018 kehrten Paula und Ida erstmals abends nicht auf den Horst zurück. Sie werden sich wohl den vielen jetzt umherziehenden Trupps von Nichtbrütern und anderen Jungstörchen angeschlossen haben. Diese sind jetzt in vielen Gegenden Deutschlands zu beobachten. Sie übernachten dann auf Kirchendächern, Bäumen, Kränen und anderen erhöhten Plätzen. Am Tage suchen sie nach Nahrung und warten auf den Startschuss der Altstörche, die in ihrem Trupp sind, auf das Signal, sich in das Winterquartier zu begeben.
Die Altstörche, die in diesem Jahr ihre Jungen aufgezogen haben oder noch dabei sind, werden sich nach dem Aufbruch der Kinder noch ein wenig Fett anfressen, bevor sie aufbrechen. Das Wetter wird demnächst hoffentlich auch so werden, dass genügend Nahrung da ist.
Alles Gute und passt auf euch auf!
22.07.2018
Wenn Paula ihre ersten Jahre so pfiffig bleibt, wie sie sich die ersten Monate zeigt, dann wird sie sicher ein erfolgreicher Brutstorch
Herr Isensee, auf dessen Grundstück der Horst in Hedeper steht, schreibt uns:
"Seit einigen Tage beobachte ich immer wieder wie sie patschnass zum Nest
20.07.2018
Uns erreichte gestern die schöne Nachricht, dass es auch Paula inzwischen geschafft hat, vom Horst abzuheben.
"Paula ist nun schon seit 3 Tagen flügge. Pünktlich nach 65 Tagen hat sie ihre erste Runde gedreht und ist sicher wieder bei Ida im Nest gelandet.Auch Ida fliegt schon.'"
Alles Gute wünschen wir und immer unfallfreien Flug dir und deiner Adoptivschwester Ida!
08.07.2018
Paulchen entwickelt sich zum Charmeur und Herzensbrecher. Wenn sich auch nur jemand der Voliere nähert, wird er angelahnt und angebettelt. Nun war er aber schon eine Weile allein und als gestern ein Neuzugang vom Vortag zu ihm gesetzt wurde, schien er sich doch sehr zu freuen. Er beknibbelte ihn, zupfte an seinem Gefieder und unterhielt sich auf seine Art mit ihm. Dem Neuen schien es zu gefallen, denn nach anfänglicher Scheu gesellte er sich zu Paul in den Korb.
Vielleicht bringt Paul ihm auch noch bei, aus dem Eimer zu fressen. Allerdings ist das Sehvermögen des kleinen Storchs so beeinträchtigt, dass ihm das Futter auch wirklich gezeigt werden muss, damit er es findet.
Seine Paten und Namensgeber haben ihn gestern auch wieder besucht.
25.06.2018
Paula wächst und gedeiht gesund und wohl behütet in Freiheit heran. Die neuen Eltern scheinen gut Futter zu finden, denn es hält sich häufig ein Altstorch auch auf dem Horst auf, legt sich sogar hin und ruht aus. Die Jungen werden wohl auch bald die ersten Flugversuche unternehmen. Jeder kann sie und ihr neues Geschwister ja per Cam beobachten
Paul hatte heute seinen Augenarzttermin. Es ergab sich, dass er wohl doch nie als wilder Storch leben wird. Denn wenn man ihn auswildern würde, hätte er große Probleme, sowohl bei der Futtersuche, als auch beim Sorgen für die eigene Sicherheit.
Das Ergebnis war folgendes: Es besteht Verdacht auf eine Katarakt (Grauer Star), die sich bei Paul in einer beidseitigen Linsentrübung äußert. Die Trübung ist rechts stärker ausgeprägt als links. Außerdem gab es Anzeichen für eine ausgeheilte Entzündung im Auge. Ganz genaue Untersuchungen wären nur unter Narkose möglich und die Therapie für den Grauen Star wäre nur eine OP. Wir haben uns dazu entschlossen, Paulchen das nicht zuzumuten.
Wir schauen nun, dass wir für Paulchen eine geeignete Pflegestelle mit Rundumbetreuung finden,.
18.06.2018
Neulich berichteten wir, dass Paul in einen Storchenhorst in Hedeper eingesetzt wurde. Es wurde jedoch beobachtet, dass er nicht genügend Nahrung zu sich nahm. Zwei Tage später entschied man sich, ihn wieder aus dem Nest zu nehmen. Dafür setzte man sein Geschwister, Paula genannt, in das Nest ein.
Wieder in Loburg, stellte sich auch heraus, dass Paul wirklich einen Gewichtsverlust hatte. Jetzt wird er wieder aufgepäppelt.
Das ist die gekürzte Geschichte von Paul und Paula in Hedeper als kleines Video gestaltet
Live ist die Familie hier zu beobachten
http://www.storchinhedeper.de/WEBCAM/webcam.html
Das Storchentagebuch 2018 von Hedeper
http://www.storchinhedeper.de/Storchenjahre/storchenjahre.html
Storchenfest in Hedeper am 24.Juni 2018
Hedeper feiert den Storchentag
12.06.2018
Am 11.06.2018 wurde der kleine Paul abgeholt und in den Horst in Hedeper eingesetzt. Die Alttiere staunten nicht schlecht, als sie wieder in den Horst zurück kamen.
Weitere Informationen dazu später.
Die Peiner Nachrichten berichten
Jungstorch Paul sucht in Hedeper neues Zuhause
Pauls weitere Entwicklung kann man live hier beobachten
Sie gedeihen gut und die Märkische Onlinezeitung MOZ.de berichtet regelmäßig über die beiden.
24.05.2018
Vermutlich ist das dritte Ei das, welches die Störchin am Unfallort gelegt hatte, "taub". Vielleicht war es auch noch nicht reif genug oder es gibt einen anderen Grund, dass kein Küken schlüpft. Somit bleibt es bei den beiden.
Die beiden anderen Lossower-Geschwisterchen wachsen und gedeihen. Zu unserer großen Freude wird auch unser kleines Sorgenkind mit dem blauen Kopfpunkt von Tag zu Tag kräftiger und selbständiger. Er hinkte ja von Anfang an etwas hinter seinem Geschwisterchen hinterher und hatte in den ersten Tagen Mühe, eigenständig das ihm angebotene Futter zu finden und zu fressen. Das klappt nun täglich besser und so konnte auch er sein Schlupfgewicht inzwischen mehr als vervierfachen.
15.05.2018
Während die Storchenhofmitarbeiter um Karoline trauerten, bahnte sich am 13.05.2018 neues Leben den Weg in diese Welt.
Rot ist der erst-geschlüpfte, blau ist der zweit-geschlüpfte. Wobei blau eigentlich derjenige war, der mit dem Aufbrechen der Eierschale früher begonnen hatte. Aber es heißt ja schon in der Bibel: "die letzten werden die ersten sein" (im übertragenen Sinne)
Nummer drei ist noch im Ei, arbeitet aber schon.
Die Märkische Onlinezeitung berichtet übrigens auch, dass sich der Vater der drei Storchenkinder inzwischen ein neues Weibchen in den Horst geholt hat.
Zwei Küken picken sich ins Leben
17.04.2018
Die kleinen Störche haben das Licht der Welt noch nicht erblickt und haben schon ein trauriges Schicksal.
Am 14. April wurde die Brutstörchin in der Nähe ihres Horstes bei Lossow angefahren. Noch während einer kurzen Phase der Benommenheit legte sie ein weiteres Ei und hat sich dann vom Unfallort entfernt. Seitdem wurde sie nicht wieder gesehen. Zum Glück war bekannt, zu welchem Horst sie gehörte, sodass das frisch gelegte Ei dem verbliebenen Partner zu dem bereits vorhandenen Zweier-Gelege untergelegt werden konnte.
Die Hoffnung, die Störchin könnte nur leicht verletzt sein und sich nach einer kurzen Erholungspause wieder am Horst einfinden wurde leider nicht erfüllt und so entschied man sich im Einklang mit der UNB nach einer angemessenen Wartezeit, in der kein Brutpartnerwechsel mehr stattgefunden hatte, das Gelege zu bergen und zu uns zu bringen.
Gewisse Schwierigkeiten bereitete das Finden einer Transportmöglichkeit, weil es schlicht an finanziellen Mitteln fehlte. Glücklicherweise haben sich die engagierten Anwohner der Ortschaft Lossow, die MitarbeiterInnen der UNB und des NABU Frankfurt/Oder davon nicht abschrecken lassen und alles in Ihrer Möglichkeit stehende getan, um den Transport zu uns zu ermöglichen (vielen Dank hierfür an Herrn Fetsch, der diese Aufgabe übernommen hat).
Die Eier werden nun bei uns auf dem Hof im Brutschrank gehegt und gepflegt und dann, wenn alles gut geht, werden die Küken ab dem 10.Mai schlüpfen. Wenn alles gut geht, werden die jungen Störche in ein paar Wochen anderen Störchen im Adpotionsverfahren "untergeschoben".
Die Märkische Oderzeitung hat einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht mit Einzelheiten zum Geschehen in Lossow.
Sicher lässt sich nicht jeder Unfall vermeiden, aber an dieser Stelle bitten wir ganz eindringlich
um Rücksicht und Aufmerksamkeit, wenn sich Tiere in Fahrbahnnähe aufhalten.
Sie sind oft unberechenbar, was ihren weiteren Weg angeht.