Unter diesem Beitrag veröffentlichen wir mehr oder weniger regelmäßig die aktuellen Standorte der Störche, die 2023 durch Dr. Michael Kaatz im Rahmen eines Forschungsprojektes des MPI mit einem Sender ausgestattet hat. Diese Störche sind übrigens auch über die AnimalTracker-App zu beobachten.
Unter den Berichten zu den Aktivitäten und dem Standort sind die Herkunft, die Ringnummern und das Besenderungsdatum vermerkt.
Die letzte von den Sendern übermittelte Position können Sie auch auf der Übersichtskarte ersehen.
Inzwischen wurde der Sender von Socke zum Storchenhof zurückgeschickt.
Wir sind dem Team von NABU International, insbesondere Werner sehr dankbar für den Einsatz, der gezeigt wurde bei der Bergung des Senders.
Die Suche nach Socke
Zwischen dem 23.01. und Anfang März erhielten wir keine Daten von Sockes Sender. Unsere Befürchtungen bewahrheiteten sich.
Über eine tansanische Facebookgruppe für dortige Vogelfreunde bemühten wir uns um Hilfe. Ein Fotograf und Ranger von den East Africa Safari Guides, der sich zu der Zeit in der Region aufhielt, konnte jedoch Anfang März nur Aufnahmen aus der Ferne machen, so dann nicht 100%ig belegt werden kann, ob der Storch dort am Boden wirklich Socke war. Ein Fotograf und Naturfreund aus Dänemark, der derzeit in Uganda lebt, kam auch nicht weiter mit seiner Suche nach Unterstützung.
Wir danken aber Abuu und Sven herzlich für ihre Bemühungen.
Vieles spricht jedoch dafür, dass der Storch auf den Fotos Socke ist. Möglicherweise ist auch der Sender als solcher identifizierbar, aber das kann so nicht bewiesen werden.
Dann kam uns ein Zufall zu Hilfe. Eine tansanische Ornithologin plant, im Mai nach Deutschland zu kommen, was über den NABU Bundesverband, Fachbereich Internationales organisiert wird. Und hier fanden wir Hilfe. Die Kollegin schrieb einen Bekannten und Kollegen, der ebenfalls für die Organisation in Tansania tätig ist, an, der in Arusha lebt, an. Arusha ist etwa 100km Luftlinie von Sockes letzter Ortung entfernt, mit einem Fahrzeug bedeutet das aber dort 3 Stunden Fahrzeit und über 160km. Es bedurfte noch einiges an Organisation und Klärung: Fahrkosten, Eintritt in den Nationalpark, die Genehmigung, die Wege verlassen zu dürfen und anderes.
Am 28,03.2025 war es soweit. Nachfolgend zitieren wir den Bericht, den uns die Kollegin vom NABU zugesandt hat. Sie bekam die Einzelheiten direkt aus Tansania.
Frau Vera Brust vom NABU Bundesverband, Fachbereich Internationales, die uns den Kontakt vermittelt hat bzw. die Suche initiiert hat, schreibt uns:
"gestern wurde eine erste Suche im Gebiet durchgeführt. In den Bildern siehst Du, wie das Gebiet allgemein ausschaut. Werner vermutet, dass die Störche in den Schirmakazien geschlafen haben, das ist etwa 800m vom GPS Punkt entfernt. Leider hat es bereits sehr viel geregnet (Regenzeit ist so ca. im April üblicherweise), so dass die auf der Karte gezeigte Straße komplett weggespült wurde, und sie den Ort nur von der gegenüberliegenden Seite anfahren konnten. Das Gelände wo der Sender liegt ist sehr sumpfig und war auch noch voller Kaffernbüffel, so dass Niemand sich zu Fuß auf die direkte Suche machen konnte. Stattdessen sind sie erst einmal mit einer Drohne darüber geflogen, konnten damit aber nichts entdecken. In der Nacht hat es durchgeregnet (und wenn es in Tansania regnet, dann so richtig!) und jetzt steht erst einmal alles so unter Wasser, dass die Suche nicht weitergehen kann. Die Kollegen vom Nationalpark wissen jetzt aber worum es geht und haben alle Infos. Sie werden die Suche fortsetzen, wenn das Wetter etwas besser ist und die Büffel vielleicht auch weitergezogen sind. Ansonsten ist es zu gefährlich. "
Leider müssen wir jedoch davon ausgehen, dass der Sender verloren ist. Das Wetter ließ und lässt eine Suche derzeit nicht zu und wenn, dann ist der Sender wahrscheinlich im Schlamm vergraben. Seit dem 27.03. wurden auch keine Daten mehr übermittelt.
Im Laufe der letzten Märztage wurden auch die fehlenden Daten nachgeliefert und wir kamen zu dem Schluss, dass Socke am 23. bzw. 24.01. ihr Leben verlor.