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Satellitentelemetrie 2023er Jahrgang

Seppl 2024 in Nordsachsen dokumentiert - Ende

Unsere Updates über Seppls Reise durch Sachsen enden hier - zumindest für das Jahr 2024.

Am 24.08.2024 verließ Seppl Nordsachsen, stattete dem Land Sachsen-Anhalt im Kreis Bitterfeld-Wolfen noch einen Besuch ab, indem er dort noch einige Tage rastete und zog am 30.August von dannen.

Alles Weitere zu seinem Herbstzug 2024/2025 ist dann wieder in den News Satellitentelemetrie 2023er Jahrgang Salzwedel nachzulesen.

 

Seppl an der Mulde bei Püchau 20.08.2024
Seppl an der Mulde bei Püchau 20.08.2024

Seppl weiterhin noch in Nordsachsen, ohne Ambitionen, auf Wanderschaft zu gehen. Als Westzieher hätte er auch noch Zeit. Nordsachsen ist aber mehr Ostziehergebiet, mit Tendenz gemischt.
Gambia, die junge Loburger Störchin war in ihrem ersten Winter in Spanien und rastet derzeit in der Slowakei.

Seppl flog 2023 zu seinem ersten Zug erst Anfang September ab und zwar über Zwickau und Nördlingen und dann über die Schweiz nach Westen.

Es bleibt spannend.

 

25.08.2024 Seppls Solarpaneel und Antenne gut sichtbar

 

Update 25.08.2024

Wie bereits in der heutigen Statusmeldung beschrieben, hatte Seppl seit dem letzten Update eine kleine Rundreise unternommen. Letztendlich landete er aber wieder am 24.08.2024 bei Wolfen, um genau zu sein, am Gewerbegebiet bei Sandersdorf-Brehna. Auch die Nacht verbrachte er dort, wie soll es anders sein, auf einer Laterne, die sich ganz genau identifizieren lässt.

Rolf Schulze hat in der App AnimalTracker Seppls Standort am Abend des 24.08.2024 lokalisiert und ließ es sich nicht nehmen, ihn wieder aufzuspüren, mit Erfolg.

Er schreibt:
"Ich komme gerade aus Sandersdorf. Seppl ist dort mit 16 weiteren Störchen auf einem gescheibten Feld (Anm: mit einer Scheibenegge bearbeitet) nahe der Papierfabrik südlich der Straße: "Auf der Sonnenseite". Wenn das nichts ist! "

Die Bildunterschriften entsprechen seinen Bildbeschreibungen.

 

Update 22.08.2024

War das am 21.08.2024 Seppls Abschiedsvorstellung für seine treuen menschlichen Begleiter? Aufgrund der Koordinaten, die sein Sender um 13:00 Uhr übermittelte, fuhr Uwe Seidel noch einmal los, diesmal nach Südwesten. Nach 35km erreichte er den kleinen Ortsteil von Mügeln Ablaß.

Hinter dem Sportplatz und dem Gelände eines Unternehmens mit großen Hallen an der Alten Salzstraße war Seppls Trupp unterwegs und auf der Nahrungssuche. Seppl ließ sich sogar ausmachen und fotografieren.

Leider befinden sich im Umfeld enorm viele Windkraftanlagen. Hoffen wir, dass alle das Gebiet unbeschadet verlassen haben.

 

 

In Seppls Trupp befindet bzw. befand sich am 18.08.2024 auch Benjamin, der Brutstorch vom Wiesenhorst. Das hat Uwe Seidel ablesen können. Möglicherweise hat sich am 19.08. am Abend noch Håljer dem Trupp angeschlossen. Er zieht umher und sucht überall mal nach Nahrung. Leider sendet sein Sender nicht sehr ausführlich. Am Abend des 19.08. war er nur 2km vor Taucha. Am frühen Nachmittag gesellte sich Håljer zu dem Trupp auf dem Feld gegenüber von Gordemitz.
Ob Håljer am Abend (20:00 Uhr) allein nach Brandis zu einem Wäldchen geflogen ist, wissen wir noch nicht.

Gordemitz_20082024_Foto_R.Schulze
Gordemitz_20.08.2024_Foto_R.Schulze

 

Update 21.08.2024

Was war das am 20.08.2024 für eine Aufregung. Seppls Standort zeigten seine Koordinaten von 13:30 Uhr. Håljer übermittelt seinen Standort ja nur mit einer Koordinate und eine halbe Stunde später. Demnach waren beide Störche auf dem gleichen Feld unterwegs und nur 300 Meter voneinander entfernt. Das haben aber leider nur die gesendeten Daten dokumentiert. Denn als Uwe Seidel eine halbe Stunde später dort war, ließ sich keines der Tiere eindeutig identifizieren. Das war auch wetterbedingt. Die Sonne schien kräftig, die Hitze flimmerte über dem Feld und er hatte Gegenlicht. Dazu kam der Staub der Maschinen, die eine Ablesung erschwerten. Ein Standortwechsel war angedacht, aber das dachten sich dann wohl auch die Störche.

Und irgendwann versagt dann die Technik, sprich, der Akku der Fototechnik.

"Ich bin heut früh erst um den letzten Punkt von gestern von Håljer gekreist ,aber da war nichts ; 26 Störche waren bei den Sitzkrücken (Anm. Julen südlich von Liemehna) im Futter und 10 östlich Mutschlena.
Dann flogen alle weg Richtung Osten
Ich habe alles weiträumig abgesucht - bis zum Acker bei Gordemitz.
Da waren 30 neben der Straße aber gegen das Licht...
Bin dann hoch zum Berg gelaufen...um das Licht von hinten zu haben. Da fuhr der Traktor wieder hoch."

Es empfiehlt sich diesmal besonders, die Fotos mit einem Klick zu vergrößern.

Uwe Seidel und Rolf Schulze sind dort nicht mehr allein unterwegs, immer mehr Weißstorchschützer und -betreuer kommen jetzt im Laufe des Tages dazu. Es scheint sich beinahe zu einer Sucht zu entwickeln, inklusive Störchen in den nächtlichen Träumen.

 

Update 20.08.2024

Rolf Schulze ist jetzt mit dem Seppl-Virus infiziert, könnte man meinen. Er war erneut unterwegs, um ihn endlich auf seinem Schlafplatz zu erwischen. Und... es hat geklappt.

 

Seppl auf dem Silo. (Aufnahme aus 215 m Entfernung).

Er war schon 19:58 Uhr drauf, als ich ankam.

 

 

Seppl aus 350 m Entfernung mit Gesellschaft auf dem Kran. Er blieb auch noch 21:05 bei Dunkelheit allein...

Zur selben Zeit (21 Uhr) waren noch 5 Störche (von 13 insgesamt) auf dem Acker an der B87 NW Dewitz. Ich habe ringsherum 28 Störche gezählt.

 

Update 18.08.2024

Seppl bleibt in der Region und durchstreift das Gebiet zwischen Krostitz, Taucha und Liemehna. Seit dem 16.08. verbringt er die Nächte auf einem Silo der Geflügelställe.

Rolf Schulze schreibt dazu:
"Ich war gerade da und habe im Parkverbot gehalten. Nur diese war Ansicht möglich. Zumindest seine Ausscheidungen habe ich sehen können. [Anm.: als Scherz gemeint] Hochsicherheitstrackt: links und rechts Kameras. Also Seppl ist sicher dort. Unweit davon am Schwarzen Berg waren noch 12 Störche, aber die Beine sind alle bekalkt und ich habe keinen mit Ring gesehen. Dort war er aber vorher auch zugange."

 

 

Update 13.08.2024

Liemehna hat etwas an Bedeutung für die Störche verloren, nicht aber für Touristen und die Medien. Zeitweise gab es mehr Storchenfotografen als noch Störche im Dorf. Möglicherweise gibt es einen neuen Ansturm, denn im ARD-Morgenmagazin wurden kurz vor den Nachrichten um 07:30 Uhr die Fotos von dpa von den Störchen dort auf den Dächern gezeigt und kommentiert. Am 13.08.2024 wurden allerdings nur 10 Tiere im und um das Dorf herum beobachtet.

Seppl und co. haben am 12.08. das Gebiet bei Liemehna und Liemehna selbst verlassen und sind ein Dorf weiter nach Nordosten gezogen.

Krostitz_13082024_Foto_USeidel-
13.08.2024 Alte Mälzerei

Die Störche interessieren sich jetzt für Bier, bzw. dessen Erzeugung.

Zunächst suchten sie westlich von Krostitz auf den Feldern nach Nahrung und dann ging es zu den alten Brauereigebäuden nördlich der Gemeinde, bzw. zu den Gebäuden der alten Mälzerei Krostitz.

Brauerei? Ja, denn Krostitz ist für sein Bier bekannt.

 

Seppl enttäuscht uns nicht. Er macht bereits die 2. Nacht nacheinander dort seinem Ruf als "Laternenstorch" wieder alle Ehre.

Da aber der Platz auf den Beleuchtungseinrichtungen begrenzt ist, suchen sich die Mitglieder des 40 Exemplare starken Trupps andere Schlafplätze.

 

Herzlichen Dank an Uwe Seidel für die Fotos. die etwas dunkle Qualität ist der etwas späteren Stunde zu verdanken.

 

 

 

Seppl ist in seinem 1. Lebensjahr zu einem wunderschönen Storch herangewachsen.

 

Beliebter Schlafplatz der Störche südlich von Liemehna

Inzwischen hat Rolf Schulze auch ermittelt, warum Seppl die Nachtkoordinaten mitten von einem Feld südlich von Liemehna sendete. Wir vermuteten ja eine Beregnungsanlage oder Heu- oder Strohballen.

Aber es gibt mitten in dem Feld einen eingezäunten Blühstreifen, der auch mit Ansitzstangen, sogenannten Julen ausgestattet ist. Greif- bzw. Nachtgreifvögel wie Eulen nehmen sie gern an auf der Jagd nach Kleinsäugern als Baumersatz. sie tragen somit dazu bei, die Mäusepopulation in diesen Gebieten in Schach zu halten.


Derzeit sind die Julen heiß begehrt bei den Störchen.

"Alle 50 m steht eine solche Sitzkrücke, auf der schon 7 Störche anzutreffen waren. Dichter kam ich aber nicht ran. Es ist genau die Markierungen... [Nachtkoordinaten - Anm.] Von der Straße aus sind sie kaum zusehen. [...] Unter den Sitzkrücken verläuft ein Zaun. "

Der hier fotografierte Storch ist nicht Seppl. Der Ring wurde abgelesen und gemeldet

 

Update 10.08.2024

Seppl hielt sich am 10.08.2024 südlich von Gordemitz unweit einer Biogasanlage auf. Rolf Schulze bemühte sich, ihn zu finden. Aber das gestaltete sich schwierig bzw. stellte sich als unmöglich heraus. Aber er hat uns einen optischen Eindruck von der Größe der Felder dort übermittelt.

"Hier das Gelände um den "Milchberg" bei Gordemitz. Die Störche stehen ganz weit hinten und sind auf der Aufnahme nicht mehr zu sehen. Aus Richtung Eilenburg musste ich vorbeifahren, weil sehr viel Verkehr auf der B 87. Nach dem Drehen in Taucha waren weitere Störche abgeflogen. Vorher war ich in Liemehna, wo ich südöstlich eine größere Gruppe von Störchen sah, die beim Näherkommen weiter SO flog (ca. 50-60) Die die zurückblieben waren weite weg und im Dunst der Luft nicht erfassbar waren."

 

 

Update 06.08.2024

Diese beiden Fotos wurden auch wieder von Rolf Schulze gemacht.

 

Presse:

Zwar nicht über Seppl, aber über den Storchentreffpunkt Liemehna:

„So was habe ich noch nie erlebt“: 140 Störche sammeln sich in Dorf bei Leipzig

Zitat:
"Der für die Altkreise Delitzsch und Eilenburg zuständige ehrenamtliche Storchenbetreuer Dieter Wend kann es kaum fassen. „Das ist Wahnsinn, das ist Wahnsinn“, sprudelt es wiederholt aus ihm heraus. Seit den 1980er-Jahren hat der Mörtitzer ein Faible für die Störche, kennt sich in der Materie wie kaum ein anderer aus. „Doch so was habe ich noch nicht erlebt“, erklärt er beim Geklapper der langen Schnäbel.
In den folgenden Minuten fliegen immer weitere Störche zur Schlafplatzsuche ein, bei der sie sich von den über sie hinwegfegenden Flugzeugen nicht beeindrucken lassen. Sie konzentrieren sich vollkommen auf ihren eigenen Flug."

Seppl derweil verbrachte die Nacht auf einer Laterne in einem Unternehmensgelände am Ortsein-/ausgang.

Update 04.08.2024

Am Abend ließ es sich Uwe Seidel nicht nehmen, selbst in Liemehna zu schauen, ob Seppl und seine Artgenossen noch vor Ort sind.

 

Er schreibt:

"Überall Störche und viele beringte....Ich muss die Bilder  erst am Rechner auswerten.
War Seppel noch dort?
Dann hab ich Ihn bestimmt auch gesehen" und
"als ich nach 21. Uhr los bin waren noch immer Störche auf dem Feld .
Ca. 40 habe ich im Ort entdecken können , dann wurde es dunkel und mein Akku war leer...
Vielleicht kannst Du ja morgen den Schlafplatz ermitteln , dann kann ich es zuordnen.
Es war genial . ca. 20 Ringe konnte ich bisher bestimmen.( hatte knapp 600 Fotos plus kleines Video )

Und wie man auf dem einen Foto erkennen kann, er hat ihn sogar fotografieren können. Ob Seppl auch auf dem Kirchendach übernachtet hat, werden die Koordinaten heute zeigen.

Aber immerhin hat der Besuch dabei geholfen, Storchenringe abzulesen, die dann an die entsprechende Beringungszentrale gemeldet werden.

Update 05.08.: Seppl schlief, wie man das inzwischen von ihm kennt, auf einer Laterne, aber immerhin auch in Liemehna.

 

Am Morgen (gegen 09:00 Uhr) des 04.08. schickte Rolf Schulze diese Fotos von den Feldern bei Liemehna. Zu der Zeit frühstückte Seppl noch östlich des Gewerbeparks  Delitzsch . Von dort flog er direkt nach Liehmehna und kam dort gegen 10:30 Uhr an. Bis zur Sendezeit hielt er sich dort definitiv auf.

Seppl_04082024_Liemehna_Foto_R.Schulze
Seppl_04082024_Liemehna_Foto_R.Schulze

 

"Guten Morgen,
in (Oberglaucha
(Anm. 1,5km südlich) waren gestern noch die Störche da und in der Aue 1000de Stare, dutzende Bienenfresser, mehrere besetzte Fischadlernester u.m.
Hatte mein Fahrrad mit.
Falls Seppl noch in Sachsen ist, gib bitte Bescheid. Wir sind in Alarmbereitschaft."

 

Die Nacht vom 03.08. auf den 04.08. verbrachte Seppl übrigens auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses in Beerendorf östlich von Delitzsch, wo er bereits gegen 20:00 Uhr landete.

 

 

03.08.2024

Am 03.08.2024 verließ Seppl das Bundesland Sachsen-Anhalt und flog Sachsen an. Vermutlich erkannten die Störche des Trupps, in dem er fliegt, dass an der Mulde in Nordsachsen gemäht wird und sie landeten an der Mulde. Als bei der Auswertung der Daten erkannt wurde, dass sich Seppl am Boden befand, wurde umgehend der Weißstorchbetreuer aus Sachsen Uwe Seidel informiert. Dieser ist gut vernetzt mit anderen Artbetreuern. Es erwies sich als erfolgreich.

Seppl_03.08.2024_Mulde_Foto_R.Schulze
Seppl_03.08.2024_Mulde_Foto_R.Schulze

Keine zwei Stunden später gab es eine Rückmeldung an Uwe, wie heutzutage üblich, über einen Messenger:

"Habe ihn gefunden! War nicht so einfach. Bei Mäharbeiten in der Muldeaue waren ca. 110 Störche dabei. Er stand aber so gut, dass ich sogar die Antenne sehen konnte. Gelber Ring X04P2. Nur der erste Buchstabe war nicht immer klar zu erkennen. Bin noch unterwegs und sende Dir später einen Beleg. Gruß Rolf "

Hier ein Foto vom Senderstorch: X04P2. Die genauen Koordinaten waren: 51°33'51.04'' N 12°35'18.75'' E.
(Anmerkung: das zweite Foto wurde später gesendet)

 

 

Hier der Weg zum Senderstorch. Die grüne Fläche ist der abgemähte Bereich.

Der Storch befand sich immer am hinteren Ende des gelben Weges. Gruß Rolf

Am späteren Abend schrieb Uwe Seidel noch:

"Ich war auch noch da und kein Storch weit und breit... Rolf war auch erstaunt, also Glück gehabt das er Ihn sehen konnte.
Bin gespannt wo der Storch morgen auftaucht."

 

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