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Satellitentelemetrie 2022er Jahrgang

2jährige Kristian mit Partner unterwegs

Solange wie die jungen Störche Gambia, Seppl und Kristian in Deutschland unterwegs sind, stehen wir auch immer in Kontakt bzw. bemühen uns darum.  So auch wieder mit dem Weißstorchbetreuer der Region Altmarkkreis Salzwedel, Thomas Koberstein. Wir erinnern uns, im vergangenen Jahr, konnte er Moritz einige Male zu Gesicht bekommen und barg nach dessen Unfall auch den Sender.. 

 

Update 01.06.2024

"Nach den starken Regenfällen in den letzten Tagen, mit teilweisen Niederschlägen von mehr als 40 Litern m² am Tag, ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Heute war ein sonniger Tag mit Temperaturen um die 25 °C. Fressen, Trocknen und Energie tanken, waren heute die wichtigsten Aktivitäten der Störche im Nichtbrütertrupp rund um die Senderstörchin Kristian. Sieben Störche (inklusve Kristian) konnte ich heute Abend auf einem Maisacker westlich der Gemeinde Osterwohle liegend, sitzend oder Futter suchend antreffen. Ein weiterer Einzelstorch hielt sich zudem etwas abseits vom Nichtbrütertrupp auf. Es könnte sich um den Storch handeln, der erstmalig eine mittlerweile 18jährige Nisthilfe im Ort Osterwohle zu seinem Domizil erklärt hat. Der Besitzer des Nistmastes, ein ehemaliger Tierfilmer, freut sich natürlich über den Besucher, der sich seit dem 02. Mai 2024 bei ihm häuslich eingerichtet hat, - aber immer noch ohne Partner ist. Aus dem Nichtbrütertrupp heraus gibt es gegenwärtig keine Ambitionen zur Paarbildung."

Kristian am 28.05.2024 am alten Osterwohler Rinderstall
Kristian am 28.05.2024 am alten Osterwohler Rinderstall

 

Update 28.05.2024

"Ich habe Kristian heute wieder in Begleitung von zwei weiteren Weißstörchen angetroffen. Neben dem unberingten Begleiter, der sich auch schon in den vergangenen Tagen immer in der Nähe von Kristian aufgehalten hat, konnte ich heute DEH XT138 auslesen. Dieser Storch stammt, - wie Kristian -, aus dem Horst in Henningen. Seine Beringung erfolgte jedoch bereits ein Jahr vor Kristians Besenderung. Beide Störche bewegten heute also nur knapp 3 km vom Ort ihres Schlupfes entfernt.
Soweit ein kurzer Newsletter vom heutigen Tag."

 

Osterwohle 26.05.2024
links unberingt, Mitte Kristian, rechts Storch mit polnischem Ring

 

Update 26.05.2024

"ich habe Kristian heute Vormittag noch in Osterwohle angetroffen. Sie war in Gesellschaft des unberingten Storches und - heute ganz neu! - eines polnischen Storches mit grünem Ring. Ich habe Bilder gemacht und wurde dabei recht argwöhnisch beobachtet. Sicherlich auch wegen meiner täglichen Anwesenheit am Rinderstall. Jedenfalls kam heute die Polizei, um festzustellen, dass ich nur Störche fotografiere. Sie sind langsam an mir vorbeigefahren, [...]
Falls Du Bilder von den drei Störchen auf dem Hausdach haben möchtest, bitte melden.
Kristian war links und rechts von ihren Verehrern eingerahmt.

Schönen Abend und beste Grüße, "

 

Update 25.05.2024

Ein neuer Bericht aus Osterwohle erreichte uns.
"Kristian saß heute Vormittag wieder auf "ihrer" Lampe. Der vermeintliche Partner stolzierte unmittelbar am Zaun auf einem Maisacker. Insgesamt habe ich vier Nichtbrüter angetroffen, die sich nach einem Extremregen heute Nacht (>30 Liter) auf den Dächern der alten Milchviehanlage zum Trocknen versammelt hatten. Ich habe beobachten können, dass ein unberingter Storch Nistmaterial transportierte. Es gibt dort aber kein Nest. Ich habe den Verdacht, dass die Solaranlage auf einem der Dächer dafür herhalten muss. Ich bleibe dran. Ebenfalls konnte ich heute Vormittag einen weiteren ehemaligen Henninger Jungstorch (DEH XT138 gelb) in Fahrendorf auslesen. Es ist wahrscheinlich, dass sich Kristian und XT138 kennen, da sie Anfang der Woche in Fahrendorf übernachtet hat."

 

Update 21.05.2024

Kristian zog ein wenig ostwärts
"Kristian hat mir doch tatsächlich noch den Gefallen getan und ist nach unserem Telefonat (begünstigt durch einen Futter suchenden Fuchs) in meine Nähe geflogen. Der Maisschlag befindet sich nördlich des Rinderstalls in Osterwohle. Es waren rund 35 Kraniche unterschiedlichen Alters, mehrere Rotmilane und insgesamt 8 Weißstörche auf den Maisacker. Nur Kristian war beringt.

Beste Grüße aus SAW"

 

20.05.2024

Am 20.05.2024 landete Kristian, die Störchin aus Henningen nur 20km von seinem Wohnort entfernt. Obwohl Thomas Koberstein einen langen Tag hinter sich hatte, er war in Sachen Storch unterwegs, ließ er es sich nicht nehmen, die Kristian aufzuspüren. Ja, es klingt kurios, eine Störchin, die Kristian heißt. Aber sie bekam den Namen, bevor bekannt wurde, welches Geschlecht der Senderstorch hat. Das Ergebnis der DNA-Analyse kam nach der Übernahme der Patenschaft. Wir werden sehen, vielleicht wünscht sich der Pate auch eine kleine Anpassung des Namens.

Lange Rede kurzer Sinn, es gelang Thomas Koberstein, Kristian zu Gesicht zu bekommen. Sie befand sich nicht mehr an der Stelle, von der die letzten Koordinaten kamen. Der Zufall kam nach längerer Suche zu Hilfe. In einiger Entfernung erhoben sich zwei Störche vor dem dunklem Hintergrund einer Biogasanlage. Er fuhr ihnen nach. 

Einfach machten es die beiden ihm nicht. Sie waren recht scheu und wiesen eine recht hohe Fluchtdistanz auf.

So entstanden nur wenige Fotos in Eickhorst, einem kleinen Dorf 20km südwestlich von Salzwedel, Ortsteil von Dähre, vom Partner gar keine. Thomas Koberstein schreibt uns dazu:

"...es ist mir, wie bereits telefonisch besprochen, gelungen, Kristian ausfindig zu machen. Das Gebäude, auf dessen Dach ich Kristian fotografieren konnte, ist relativ neu und bei Google Maps noch nicht zu sehen. ...

Kristian hielt sich in Begleitung eines unberingten Storches auf, der eine größere Statur aufwies. Beide Ex flogen unmittelbar nach meinem Eintreffen in nordwestliche Richtung ab. Der Fundort liegt nur ca. 8 km vom Horst in Henningen, auf dem Kristian geschlüpft ist, entfernt."

 

 

Es ist schade, dass Kristians Partner keinen Ring trägt ist, sonst könnte man die Bindung zwischen beiden auch später noch erkennen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die beiden einen unbesetzten Horst suchen und sich entschließen, im nächsten Jahr dorthin wieder zurück zukehren, um erstmals zu brüten.

Warten wir es ab und wünschen den beiden viel Glück.

Wir freuen uns immer wieder, wenn die jungen Senderstörche beobachtet und fotografiert werden können..

Aber richtig emotional wird es, wenn der Mann, der den kleinen Storch vor fast 2 Jahren auch in den Händen hielt, diesen gesund und möglicherweise verbandelt, wiedersehen und fotografieren kann.

Herzlichen Dank für die Bilder!

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