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"Augen auf im Straßenverkehr"

B184 zw. Leitzkau u. Zerbst Stoho-Nr.2091 12.06.2024
B184 zw. Leitzkau u. Zerbst Stoho-Nr.2091 12.06.2024 (Foto: Hr. Kötitz)

Seit Wochen erfahren wir von Störchen und deren Nachwuchs, die direkt oder indirekt durch oder im Straßenverkehr ums Leben kommen, und das bundesweit.

Nicht immer gelingt es, das Nest auszumachen, auf dem der verunglückte Storch gerade mit dem Brutpartner den Nachwuchs groß ziehen will.

Der verbliebene Brutpartner ist nicht in der Lage, für jeden Jungvogel pro Tag über ein Kilo Nahrung herbei zu schaffen, noch dazu, wenn die Jungen noch nicht allein im Nest bleiben können. Verlässt der Storch den Nachwuchs, um nach Nahrung zu suchen, besteht die Gefahr, dass auch Fremdstörche, Greife oder Rabenvögel Attacken fliegen bzw. sich eines oder mehrere Junge aus dem Nest holen, um den eigenen Nachwuchs zu versorgen.

Wenn man weiß, zu welchem Nest der Storch gehörte und wir oder andere Storchenschützer rechtzeitig davon erfahren, erhält man oft auch zeitnah die Genehmigung in das Brutgeschehen einzugreifen und die Jungen aus dem Nest zu nehmen.

Sind die Jungen noch zu klein, um allein im Nest zu bleiben, müssen alle Jungen in Pflegestationen aufgezogen werden. Unter Umständen kann man es auch mit einer Zufütterung versuchen, aber da sind nicht alle Störche kooperativ.

Später besteht die Möglichkeit, dem jetzt alleinerziehenden Storch wenigstens ein Junges zu lassen, das dann meist auch erfolgreich abfliegen kann.

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Autobahn_A38_bei Leipzig_Foto_UweSeidel

Uwe Seidel, Weißstorchbetreuer des Landkreises Leipzig schriebt auf Sachsenstorch:

"24.Juni 2024 Leider gab es gleich nach der Beringung in Frankenhain noch eine schlechte Nachricht ...

Auf der Autobahn A38 südlich von Leipzig wurde ein überfahrener toter Weißstorch gemeldet der schon arg mitgenommen aussah , als ich Ihn vom Standstreifen aufgelesen hatte. Der Storch  war nicht beringt und hoffentlich kein Brutvogel . Die nächstgelegenen Nester befinden sich in Oelzschau und Seifertshain, wo aber beide Altvögel anwesend waren. (Foto Uwe Seidel )"

 

Auch andere Vögel, wie Eulen, Greife oder andere Großvögel haben mit diesen Unfällen zu kämpfen, nur, in den seltensten Fällen kann man den verbleiben Tieren helfen.

Und dann sind da natürlich auch die Jungtiere - wie unsere kleine Waldohreule..... . Ihre Unerfahrenheit kostet ihnen ebenfalls oft das Leben.

 

 

Es würden aber mit Sicherheit weniger Storchenküken oder -teenies in den Pflegestationen aufgenommen werden müssen, wenn Auto- und Motorradfahrer mehr Rücksicht walten ließen. Letzteren kann es sogar das Leben kosten, falls sie durch eine Kollision zum Sturz kommen.

 

Viele Gemeinden mit Storchennestern warnen jetzt durch selbst organisierte Verkehrsschilder, die aber auch durch die Behörden genehmigt werden müssen.

Dissen warnt mit Schild vor Sturzflug-Storch

Ferienort warnt mit Schildern vor tieffliegenden Störchen

 

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