Im Juli 2019 wurden zwei Jungstörche aus einem Horst im sachsen-anhaltischen Drömling, in Köckte mit einem neuen Typ von Ringen und einem Sender versehen. Es sind zwei der drei Jungen von Jonas (II).
Ihr erster Herbstzug verspricht einiges an Überraschungen, denn es stellte sich schon im August heraus, dass die Geschwister jeweils eine andere Route nehmen. "Mose" ist ein Ostzieher und "Waldemar" nimmt die westliche Route.
Die Geschwister sind Nachkommen von Jonas II, einem weiteren Senderstorch.
Waldemar folgt seinen westziehenden Artgenossen Richtung Spanien und flog gar über Gibraltar bis nach Marokko auf seinem ersten Zug. Nach und nach verdichten sich die Hinweise, dass er sich die Eigenheiten seiner Begleiter angenommen hat und überwiegend Mülldeponien aufsucht, sowohl zur Nahrungsbeschaffung als auch zur Nacht.
Bereits vor der Erreichung seines 1. Geburtstages kehrte Waldemar nach Deutschland zurück. Die meiste Zeit verbrachte er im Kreis Minden-Lübbecke bei Hille auf einer Deponie und unternahm nur tageweise Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung, sogar bis in die Niederlande.
Später erweiterte er seinen Horizont Richtung Osten und überflog sogar Berlin. Dann hielt er sich längere Zeit in Brandenburg auf und flog später nach Polen.
Am 21. August 2020 begann Waldemar in Polen seinen 2. Zug. Dieses Mal jedoch nicht nach Westen, sondern nach Osten.
Er führte ihn bis in den Sudan.
Im Frühjahr 2021 zog er wieder nach Norden.
In Syrien, nahe Kleinstadt Maschta al-Helou wurde Waldemar am 22. April 2021 zum letzten Mal geortet, dann schwieg sein Sender.
Bereits seit dem 9. Januar 2021 übermittelte sein Sender keine vollständigen Daten mehr. Manchmal gab es wochenlang überhaupt keine Werte. Die letzte Positionsmeldung war dann vom 22.4.21 (s.o.), dann schwieg der Sender. Die letzte Aktivität war aber am 26. Juli 2021, jedoch ohne Werte.
Daher führen wir Waldemar als vermisst, denn es ist sehr gut möglich, dass er lebt und wir es nicht wissen.